Bengal Rasse Portrait

Herkunft

Diese noch sehr junge Katze haben wir der Amerikanerin Jean Mill zu verdanken. In den 60 er Jahren unternahm sie erste Kreuzungsversuche mit einer Asiatischen Leoparden-Katze (ALC, Felis bengalensis ), die hauptsächlich im südasiatischen Raum vorkommt und einer Hauskatze. Ihr Ziel war es, das wilde Aussehen der Bengalen so weit wie möglich zu erhalten, sie sollten aber zahm, lieb, anhänglich und Menschenbezogen sein wie es die Hauskatzen sind.

Später wurden, um weitere Farben und Blutlinien zu erhalten, andere Rassen mit eingekreuzt. Dazu gehörten z. B. die Egyptian Mau, Abessinier, getupfte Orientalische Kurzhaar und American Shorthair. Daraus entstand eine neue Rasse, die einige Jahr später anerkannt wurde - damals noch Leopardette. Ein Name, der sich nicht durchsetzen konnte.

Im Jahr 1988 kamen die ersten Bengalkatzen auf eine deutsche Ausstellung und begeisterten die Ausstellungsbesucher mit Ihrer eindrucksvollen Tupfenzeichnung. Heute werden für die Bengalzucht keine anderen Rassen mehr benötigt - neue Blutlinien entstehen ausschliesslich duch die Verpaarung zwischen einer ALC und der Bengalkatze. Die allermeisten Jungtiere dieser Generation ( F 1 genannt ) sind scheu und als Haustiere nicht geeignet. Die F 1 Katzen werden zur Weiterzucht mit einem Bengalkater verpaart, so entstehen F 2 Jungtiere. Für die Haltung einer F 1 oder einer F 2 Katze wird eine Genehmigung benötigt.

Auf Ausstellungen dürfen die Katzen erst ab der vierten Generation  F 4 gezeigt werden. Ab der vierten Generation werden sie als SBT (Stud Book Tradition) bezeichnet. Sie wird inzwischen in allen größeren Vereinen gezüchtet, wobei es sehr unterschiedliche Linien gibt. Die Art der Aufzucht spielt eine große Rolle. Denn gerade bei einer Katze, die noch einen Rest Wildkatzenblut in sich trägt, ist es wichtig, dass sie schon ganz früh in den ersten Lebenstagen und -wochen auf den Menschen geprägt wird.

Aussehen

Die Bengalkatzen wird mittelgroß, sehr geschmeidig und muskulös. Das Fell ist glatt, glänzend und ungewöhnlich weich und seidig. Im Sonnenlicht erscheinen gewisse Bengalen wie vom Goldpuder bestäubt (golden Glitter). Der Kopf ist keilförmig, länger als breit mit runden Konturen. Die Kater haben oft sehr eindrucksvolle Katerbacken. Die Nase der Bengalen ist groß und breit. Die Ohren sind mittelgroß mit abgerundeten Spitzen. Die Rasse hat große, ovale auseinander stehende Augen, die jeden sehr schnell verzaubern. Der Körper ist sehr muskulös, lang und kräftig. Diese Tiere haben kräftige Beine, wobei die Hinterbeine etwas höher stehen. Dies ermöglicht die enorme Sprungkraft. Der Schwanz sollte dicht beharrt sein und tief getragen werden. Die Schwanzspitze und die Pfotenunterseiten müssen schwarz sein.

Bengalen gibt es in zwei Fellzeichnungen: spotted (getupft) und marbled (classic tabby bzw. marmoriert). Am häufigsten findet man die spotted Zeichnung (getupft). Die Flecken sollten willkürlich oder horizontal angeordnet sein. Rosetten, bestehend aus einem dunklen Rand mit hellerem Kern, haben den Vorzug gegenüber einfachen Tupfen. Sie müssen einen starken Kontrast zur Hintergrundfarbe und scharfe Abgrenzungen haben. Die marbled Zeichnung sollte den Eindruck einer willkürlichen Marmormusterung erwecken, am besten mit horizontalen Verlauf.

Die Grundfarbe ist golden, rotbraun oder orange. Die anderen Farben nennt man Snow (Schnee) Bengalen. Diese gibt es in Seal-Lynx-Poin, Seal-Mink-Tabby und Seal-Sepia-Tabby. Bei diesen Farbschlägen sollte die Grundfarbe elfenbein bis creamfarben sein, mit einer hellbraunen, chocolate oder rotbraunen Zeichnung.

Charakter

Die Bengalkatze verzaubert einen durch ihr zutrauliches, neugieriges, aufmerksames, freundliches, verschmustes und doch lebhaftes Wesen. Diese Rasse spielt und tobt sehr gern mit Wasser. Eine Schüssel mit Wasser gefüllt und einem Überraschungsei darin ist das Größte. Aufgrund ihrer Lebhaftigkeit sollte man ihr genügend Kletter- und Spielmöglichkeiten bieten.

Lassen Sie sich verzaubern von der Rassekatze im Leopardenmantel.

©Petra Rehmers